Zu Gast bei Wasserbüffeln, Konik-Pferden und Zackelschafen

Eröffnung des Naturlehrpfades am Bockwitzer See unter Beisein des Umweltministers Georg-Ludwig von Breitenbuch (2.v.re.), Landrat Henry Graichen (7.v.re.), den Bürgermeistern der angrenzenden Gemeinden Oliver Urban aus Borna und Maik Schramm aus Kitzscher sowie Vertretern der beteiligten Behörden (Foto: Quelle Archiv LaNU)

Ab sofort können tierische Landschaftspfleger mit dem Fahrrad beobachtet werden

Umweltminister Georg-Ludwig von Breitenbuch eröffnete am Freitag, 06. Juni 2025 gemeinsam mit Landrat Henry Graichen, David Greve vom Naturschutzfonds der LaNU und den Bürgermeistern der umliegenden Gemeinden den Naturlehrpfad am Naturschutzgebiet Bockwitzer See östlich von Borna.

„Auf insgesamt 13 Kilometern können Besucherinnen und Besucher künftig am besten per Rad tief in die Schätze des Naturschutzgebietes eintauchen. Mich freut besonders, dass sich Interessierte auf den großen Infotafeln gut über die hiesigen Besonderheiten informieren können. Denn um die Natur zu schützen, müssen wir sie auch erklären, die Menschen überzeugen und begeistern. Die Leute sollen gern hierherkommen, die Natur genießen, Heimat erleben und dabei Neues lernen. Damit setzen wir auch ein Zeichen für einen ausgewogenen Natur- und Artenschutz, der im Einklang mit den Akteuren vor Ort umgesetzt wird. Ich danke allen, die an der Entwicklung und Umsetzung des Lehrpfades beteiligt waren.“, so Umweltminister von Breitenbuch, der auch Vorsitzender der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt (LaNU) ist. Die LaNU hat 2001 nach Ende des Braunkohleabbaus 475 Hektar der Bergbaufolgelandschaft mit Mitteln des Naturschutzfonds erworben und sichert in Zusammenarbeit mit der Ökostation Borna-Birkenhain und Landwirten Erhalt und Entwicklung des seit 35 Jahren bestehenden Naturschutzgebietes.

In Bockwitz haben Konikpferde, Wasserbüffel, Taurusrinder und Zackelschafe eine besondere Aufgabe: Sie weiden auf den Flächen des ehemaligen Braunkohletagebaus. Damit verhindern sie, dass das Gebiet mit Büschen und Bäumen zuwächst und erhalten so den Lebensraum zahlreicher seltener Tier- und Pflanzenarten. Damit Besucherinnen und Besucher diese tierischen Landschaftspfleger im Naturschutzgebiet besser beobachten können, vor allem aber um Flora und Fauna näher zu kommen, initiierte die LaNU den Naturlehrpfad. An dessen Konzeption waren auch die angrenzenden Kommunen beteiligt. Auf einer Gesamtlänge von dreizehn Kilometern sind nun drei verschiedene Varianten zur Erkundung des Naturschutzgebietes entstanden. Zahlreiche Schautafeln informieren über die besondere Beweidung dieses Gebiets. Doch auch weitere Dinge gilt es zu entdecken: In Bockwitz konnten sich verschiedenste Biotoptypen entwickeln. Sie sind heute der Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Die Vielzahl der verschiedenen, dicht aneinandergrenzenden Biotope bieten ideale Lebensbedingungen für eine reichhaltige Vogelwelt mit über 180 Arten. So ist es zur Brutzeit möglich, Fischadler, Große Rohrdommel, Baumfalken, Rohrweihe oder Kranich zu beobachten. Zudem sind die vielen Kleingewässer, Tümpel und feuchten Wiesen hervorragende Lebensräume für die streng geschützte Wechselkröte, den Laubfrosch und Kammmolch.

Darüber hinaus war die Lenkung der Besucherströme den Initiatoren des Lehrpfades ein wichtiges Anliegen, um die Freizeitnutzung des nördlichen Seeufers mit den Belangen des Naturschutzgebietes in Einklang zu bringen. Die Gäste des Naturschutzgebietes erhalten Informationen zu den kommunalen Badestränden direkt vor Ort. Und ihnen wird erklärt, wo sie aus Artenschutzgründen nicht die Wanderwege verlassen sollen.

Möchten Sie weitere Informationen zum Naturschutzgebiet Bockwitz wie auch andere Flächen der LaNU, erhalten sie diese unter https://www.lanu.de/themen/natur-landschaft/bergbaufolgelandschaft.html.

Tomas Brückmann/Dr. Frank Bauer
Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt (LaNU)/SMUL