Elke Irmscher und Dolores Reiche gehen von Bord
Das der Tag kommen würde, stand fest. Das dieser beiden nicht leichtfallen würde, ebenfalls. Erwartet wurde er von den Protagonistinnen mit Zuversicht und einem gehörigen Schuss Ungewissheit.
Bürgermeister Maik Schramm verabschiedete Elke Irmscher und Dolores Reiche nach über 3 Jahrzehnten Tätigkeit im städtischen Bauhof in einen neuen Lebensabschnitt, beide traten zum 01.09.2023 in die Altersrente ein. Am 31.08.2023 fand im Rathaus die offizielle Verabschiedung in kleiner Runde mit Kämmerin, Amtsleiter, dem Leiter des städtischen Bauhofes Andreas Lettau sowie dem Bürgermeister Maik Schramm statt. An einem feierlich gedeckten Kaffeetisch wurden in launiger Runde längst vergessene Storys ausgegraben und lose Zukunftspläne beschrieben.
Noch vor der politischen Wende im März 1989 unterschrieb die 28-jährige Elke Irmscher ihren ersten Arbeitsvertrag, damals noch mit dem Rat der Stadt Kitzscher, als Hausmeisterin im Kindergarten „Druschba“. Nach den Wendewirren wurde sie dann schließlich seit 1991 als festangestellte technische Mitarbeiterin im städtischen Bauhof weiterbeschäftigt. Später übernahm sie zusätzlich die Stellvertretung des Bauhofleiters.
Die Zweite im Bunde, Dolores Reiche, stieß im August 1991 zuerst in einer nach der politischen Wende oft vereinbarten Arbeitsbeschaffungsmaßnahme zum Bauhofteam. Seit 1994 war sie bei der Stadt Kitzscher festangestellt und war insbesondere für die Pflege der Pflanzbeete und Grünanlagen im Stadtgebiet verantwortlich. Im Gespräch zur Verabschiedung bestätigte sie auch: „Ich freue mich einfach sehr, wenn Blumen blühen. Diese Leidenschaft konnte ich zum Glück in meiner Tätigkeit verwirklichen und ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn mein Wirken in diesem Sinne fortgeführt wird.“
Es schwang immer mal wieder ein Stück Wehmut in den Worten. Beiden Frauen merkte man gleichwohl an, dass sie ihre Tätigkeit für die Stadt mit großer Leidenschaft ausübten. Frau Irmscher war es ein Hochgefühl die Rasenflächen in Parks, Anlagen und vor allem den Fußballplätzen der Stadt in Schuss zu halten. Nicht nur einmal betonte sie während den vielen Jahren, dass die Rasentraktoren ihre Berufung seien, gleichwohl sie auf Grund ihrer Ausbildung als Elektromonteurin die Überprüfung der elektrischen Anlagen der gesamten Stadtverwaltung und deren Einrichtung in ihrer Verantwortlichkeit hatte.
Nachdem der Bürgermeister kurzweilig über seine Erlebnisse mit den Beschäftigten des Bauhofes berichtete, fügten beide Frauen immer wieder kleine Begebenheiten aus ihrer Zeit hinzu. Beide schauten auf die starken Winterjahre 2009, 2010 und 2011, als die Schneemengen in Kitzscher und Ortsteilen die Besatzung des Bauhofes an seine Grenzen trieb, zurück. Großes Gelächter kam auf, als sie 1991 erstmals gemeinsam in den Kampf gegen die Schneemassen auf Gehwegen und Straßen zogen – bewaffnet nur mit einer Schaufel, einem Eimer Split und im grünen Bauhof-Trabant unterwegs.
Zukunftspläne? Gibt es, aber nichts Konkretes, bei beiden nicht. Haus und Hof in Schuss halten, sich ein bisschen mehr um die Familie kümmern und Reisen. Das gaben an dem Vormittag beide zu Protokoll. Elke Irmscher sagte abschließend: „Ich werde meine lieben Kollegen im Bauhof ganz sicher ab und zu besuchen und freue mich jetzt schon auf diese Wiedersehen.“
Schumann
Öffentlichkeitsarbeit
Vorschaubild: Elke Irmscher verlässt den Bauhof mit einem zuversichtlichen Blick nach vorn – den städtischen Bauhof mit seinen Mitarbeitern wird sie tief in ihrem Herzen behalten und mit großer Zufriedenheit auf die Zeit zurückblicken.