Sachsenforst setzt auf junge Talente

Der Beruf des Forstwirtes/-in stellt sich vor

Jetzt geht es in die nächste Runde: Die Einstellungstests laufen derzeit und die Spannung steigt, wer sich als zukünftiger Forstwirt-Azubi qualifiziert. Die Ausbildung zum Forstwirt ist der Grundstein für eine vielversprechende Karriere in der Forstbranche und bietet jungen Berufsanfängern eine Fülle an beruflichen Perspektiven.

Für die Azubis im derzeitigen 1. Lehrjahr (Foto von links: Raphael Voigt, Ben Nisser, Nils Richter, Lennart Weigel, Paul Glaubitz und Mattes Storm) war die Ausbildung zum Forstwirt die erste Wahl. Alle wollten einen Beruf draußen an der Luft in dem sie aktiv, abwechslungsreich und handwerklich in und mit der Natur arbeiten und diese zukunftsfähig gestalten und erhalten können. Ein Job in Büro, Werkstatt oder am Fließband kam für keinen in Frage stattdessen findet beispielsweise Mattes die biologischen Abläufe und Wechselbeziehungen im Wald interessant die vom Samenkorn bis zum mehrere hundert Jahre alten Baum reichen. Nils ist seit seiner Kindheit mit Wald und Natur verbunden, Lennart findet Holz als Roh- und Werkstoff super während Ben bei den Tätigkeiten im Wald den Kopf frei bekommt und entspannt. Der Hintergrund des Fotos ist ein Abschnitt ihres Projektes „Laichgewässer“, dass sie betreuen und an dem auch ein Teil der Abschlussprüfung stattfinden wird.

Sachsenforst setzt auf eine qualitativ hochwertige Ausbildung, die drei Jahre dauert und ein umfangreiches forstwirtschaftliches Wissen vermittelt. Herr Andreas Schwientek, Lehrmeister im Forstbezirk Leipzig erklärt: „Im Laufe der Lehre werden unsere Auszubildenden die komplette Bandbreite der forstlichen Praxis kennenlernen. Dabei werden Fachgebiete wie z. B. Artenkenntnis, Waldökologie und Naturschutz, der sichere Umgang mit Motorsägen und anderen Geräten, die Waldverjüngung oder die Sortierung und Verwendung von Holz behandelt. Dies erfolgt sowohl im Lehrsaal, als auch im Wald oder bei dem selbstgewählten Landschaftspflegeprojekt, welches von den Auszubildenden über 3 Jahre begleitet wird. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit sich in der Ausbildung die Grundlagen der Seilklettertechnik anzueignen oder sich intensiver mit Forstmaschinen auseinanderzusetzten, um später z. B. als Baumpfleger, Zapfenpflücker oder als Forstmaschinenführer arbeiten zu können.“

Die Ausbildung im Forstbezirk Leipzig untergliedert sich in den betrieblichen Teil, einen schulischen sowie einen überbetrieblichen Ausbildungsteil. Letzterer, sowie die schulische Ausbildung, finden blockweise in der forstlichen Ausbildungsstätte im vogtländischen Morgenröthe-Rautenkranz statt. Die betriebliche Ausbildung hingegen wird in den Ausbildungsbetrieben der Forstwirte durchgeführt. Diese findet für die Azubis im Forstbezirk Leipzig in der Ausbildungsstätte Colditz statt, welche derzeit modernisiert und erweitert wird. In diesem Jahr wird am Standort der Bau des neuen Sozialgebäudes mit Wasch- und Umkleidebereichen, einem Schulungsraum, einem Computerraum, Vorbereitungsräumen für die Ausbilder und einer Küche fortgesetzt. Der Bau wird mit zeitgemäßer digitaler Technik ausgestattet die auch Distanzunterricht der Berufsschule ermöglicht um den Auszubildenden eine moderne und effektive Lernumgebung zu bieten. Geplanter Abschluss der Baumaßname ist Januar 2024. Der Forstbezirk Leipzig selbst bietet Forstwirten eine spannende Bandbreite an Aufgaben im Bereich der Forstwirtschaft. Hierbei geht es beispielsweise um die Etablierung von klimastabilen Eichenmischwäldern oder die Reaktion auf neuartige Waldschäden. Das Besondere am Forstbezirk ist zudem, dass der Großteil des Waldes Laubholzdominiert ist und unterschiedliche Waldbiotope vorliegen – von Auwäldern und Aufforstungsflächen in der Nähe von Leipzig bis hin zu historisch bedeutsamen Wäldern wie dem Wermsdorfer Wald.

Nach der Ausbildung übernehmen die Forstwirtinnen und Forstwirte dann alle praktischen Tätigkeiten die im Zusammenhang mit der Bewirtschaftung von Wäldern stehen. Dazu zählen die Pflanzung junger Bäume, die Pflege von Waldbeständen, die Holzernte oder Tätigkeiten des Waldschutzes. Herr Schwientek ergänzt weiter: „Forstwirte leisten mit ihrem Engagement einen wertvollen Beitrag zum Schutz unserer Wälder und damit auch zum Klimaschutz. Die Einsatzmöglichkeiten in diesem Beruf sind äußerst vielfältig und erfordern sowohl handwerkliches Geschick als auch biologische und technische Kenntnisse. Obwohl sich die Mechanisierung in diesem Bereich zunehmend durchsetzt, bleibt der Beruf überwiegend von körperlich anspruchsvollen Arbeiten geprägt und wird das ganze Jahr über im Freien ausgeübt. Nach der Ausbildung gibt es eine Fülle von Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten wie beispielsweise zum Forsttechniker oder Forstwirtschaftsmeister. Auch ein Studium der Forstwirtschaft oder Forstwissenschaft mit anschließender Laufbahnausbildung zum höheren oder gehobenen Forstdienst ist möglich.“

Herr Andreas Padberg, Leiter des Forstbezirkes Leipzig freut sich auf die neuen Auszubildenden im Forstbezirk und betont, dass auch für nächstes Jahr wieder neue Ausbildungsstellen bei Sachsenforst zu vergeben sind. Dabei sollten die Bewerbungen für das laufende Jahr spätestens Anfang Februar in den Ausbildungsbetrieben vorliegen. Er empfiehlt bei Interesse ein Praktikum im Forstbereich zu absolvieren um erste praktische Erfahrungen zu sammeln und einen Einblick in die Arbeitswelt zu gewinnen.

Weiterführende Informationen zum Ausbildungsberuf Forstwirt/-in beim Staatsbetrieb Sachsenforst finden Sie im Internet unter: https://www.gruene-berufe.sachsen.de/forstwirt-in-5119.html

Weiterführende Informationen zum Forstbezirk Leipzig finden Sie im Internet unter: https://www.sbs.sachsen.de/leipzig-7319.html

gez. Andreas Padberg Leiter des Forstbezirkes Leipzig